zurück

Die Elektrifizierung

der

Wiesen - und Wehratalbahn

Die ersten Lokomotiven

Die A II

Aufgrund der mit der A I gemachten Erfahrungen konstruierten SSW und Maffei dann die Badische A II. In Erfüllung des Vertrages vom vom 01. bzw. 15. Februar 1910 wurden von diesem Loktyp insgesamt 9 Maschinen gebaut.

Die Lokomotiven erhielten einen Kastenaufbau mit 2 Führerständen. Drei Kuppelachsen wurden über Stangen von einer Blindwelle angetrieben. Außerdem erhielt die Lok noch 2 Laufachsen. Zwei Reihenschlußmotoren, über der ersten und der zweiten Kuppelachse angeordnet, arbeiteten gemeinsam über zwei schräge Treibstangen auf die Blindwelle.

Die dabei entstandenen starken Schüttelschwingungen gaben Anlaß dafür, bei der Lok Nr. 4 die Triebwerksanordnung zu ändern. Die Lok erhielt zwei Blindwellen, jeweils zwischen den Kuppelachsen liegend. Jeder Motor arbeitete getrennt vom anderen auf eine der beiden Blindwellen. Eine Verbesserung derLaufeigenschaften konnte durch diese Maßnahme allerdings nicht erzielt werden.

Werksfoto der bad. A II Nr. 1
Sammlung Herbert Uttner

Übersichtszeichnung der A 2
Aus EKB 1912, Seite 494. Sammlung Ulrich Honervogt

Über den Lebenslauf dieser Lokomotiven ist in den Akten nachstehendes zu finden:

Am 25.Juni 1913 teilte die Generaldirektion Karlsruhe mit:

"Nachdem die mit den neuen Lagern ausgerüsteten elektrischen Lokomotiven A 2. 2 und A2. 5 sich zur Führung der Personenzüge gut eignen, sollen damit bis auf weiteres täglich die Züge 1706, 1709, 1710, 1713, 1714, 1717, 1718 und 1719 geführt werden. Für die Führung der Güterzüge 7668 und 7869 stehen dann die Lokonotiven A 2. 1 und A 2.3 zur Verfügung."

Und am 28 Juni 1913 schrieb die Maschineninspektion Basel an die Betriebsinspektion Basel:

"Wir haben einschl. bis Donnerstag, den 26. ds. Mts. die vorges. Züge gefahren. nachdem uns aber gestern die Lok A II 2 schadhaft geworden ist, mußte die elektr. Zugförderung der Züge 1718 u. 1719 ausfallen. Anfangs nächster Woche werden wir voraussichtlich die vorgenannten Züge wieder sämtlich mit elektr. Ms befördern":

Ende 1915 dürfte die A II 6 in Basel eingetroffen sein. Die Generaldirektion Karlsruhe genehmigte mit Telegrammbrief vom 18. Februar 1916 Probefahrten mit der A II 6 mit 70 km/h zwischen Basel und Zell. Wegen des hohen Achsdrucks der Lok durfte sie zwischen Schopfheim und Säckingen nicht verkehren. Zwischen Basel und Zell durfte sie über die Wiesebrücke bei Zell mit nur höchstens 25 km/h und ohne Vorspann verkehren, auch auf der Wiesebrücke bei Steinen in km 14,6 durfte vorläufig nur ohne Vorspann gefahren werden.

Bad. A II Nr . 6 in Lörrach-Stetten
Der Länge des Zuges nach zu schließen, dürfte die Aufnahme an einem Sonntag entstanden sein.
Foto: Slg. Walter Schepperle

Am 4. Oktober 1916 ordnete die Generaldirektion Karlsruhe für den 9. Oktober Versuchsfahrten mit der Lok A II 4 zwischen Lörrach und Schopfheim an. Der A II 4 waren von der Firma SSW Dämpfungstangen eingebaut worden.

Die A II Nr. 3 im Bahnhof Lörrach:
Dieses Postkartenfoto ist 1915 entstanden.
Foto: Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V

.

Nochmals: Die A II Nr. 3 im Bahnhof Lörrach.
Es handelt sich um das selbe Foto wie oben.
Die colorierte Postkarte aus dem Jahre 1915 ist leider etwas zerkratzt und geknickt.
Foto: Archiv Walter Schepperle


Die A2 Nr. 2 am 13. September 1919 mit einem Güterzug in Schopfheim.
Foto: Siemens-Museum , aus BRT Seite 333

Auch die Reihe A II schien die in sie gesetzten Erwartungen nicht voll zu erfüllen, so dass auch hier andauernd Ausfälle zu verzeichnen waren.

Am 19. Oktober 1921 berichtete die Maschineninspektion Basel an die Betriebsinspektion:

"Der Ausbesserungsstand der elektrischen Lokomotiven ist infolge größerer Änderungen an einzelnen Lok zur Zeit derartig hoch, dass ein Teil der Züge mit Dampflok gefahren werden muß.Um den Ausbesserungsstand nicht noch weiter zu erhöhen, müssen die zur Zeit in Dienst gestellten elektr. Lok möglichst geschont werden."

Eine A II fährt mit ihrem Personenzug nach Zell im Bahnhof Lörrach auf Gleis 5 ein.
Foto. Slg. Jan Wenner

Beim Zusammenschluß der Länderbahnen zur Deutschen Reichsbahn am 1. April 1920 gingen alle 9 Lokomotiven der Reihe A II in den Bestand der Reichsbahn über. Die badische Baureihenbezeichnung wurde beibehalten.

Im Jahre 1927 führte die Deutsche Reichsbahn ein neues Nummernsystem ein. Die badischen A II wurden fortan als Baureihe E 61 bezeichnet. Aus den A II Nr. 1 bis 3 und 5 bis 9 wurden E 61 01 bis 03 und E 61 05 bis 09. A II Nr. 4 wurde wegen ihres geänderten Antriebs zur E 61 14.

Als E 61 03 umgezeichnet, rangiert die A II Nr. 3 im Bahnhof Wehr.
Foto: Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.

zurück