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Die Elektrifizierung

der

Wiesen - und Wehratalbahn

Neubau nach 50 Jahren

Nach 50 Betriebsjahren zeigten Stahlseile und Stahlkonstruktionen starke Abnutzungserscheinungen. Auch an den Mastfundamenten waren inzwischen starke Schäden aufgetreten. Anstelle eines Umbaues begann die Bundesbahndirektion Karlsruhe zwischen 1962 und 1967 mit dem Ersatz der bisherigen Fahrleitung der Wiesen- und Wehratalbahn durch die "Regelfahrleitung 1950".

Noch brauchbare Masten wurden aufgearbeitet und wiederverwendet.

Zwischen Basel Bad Bf und Lörrach wurde die Bauform Re 160 angewandt, zwischen Lörrach und Zell im Wiesental sowie zwischen Schopfheim uns Säckingen kam die Bauform Re 100 zur Anwendung.

Auch der alte Turmwagen Kar 6216 der Fahrleitungsmeisterei Haltingen war an den Bauarbeiten beteiligt, hier beim Abbau eines alten Quertragewerks im Bahnhof Zell im Wiesental im Jahre 1964.
Die neue Oberleitung ist bereits fertig.

Foto: © Archv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.

Ab dem Jahre 1950 konnte mit Hilfe diverser Kredite die Ausdehnung des elektrischen Zugbetriebes auf Vorortstrecken im Raum Basel in Angriff genommen werden. Am 18. Mai 1952 konnte auf den beiden Abschnitten Basel Bad Bf - Weil (Rhein) und Weil (Rhein) - Lörrach der elektrische Zugbetrieb eröffnet werden.

Oberleitungsumbau im Bahnhof Schopfheim
Die neuen Turmmasten tragen noch die Rostschutzfarbe.
Foto: © Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.

Die bei der Elektrifizierung der Wiesentalbahn im Jahre 1913 noch nicht mit Oberleitung überspannten Gleise in Basel Bad Bf erhielten noch Quertragewerke der Bauart 1931 mit festem Tragseil, jedoch bereits mit einem Fahrdraht-Zickzack von 20 cm, damit später hier auch die Schweizerischen Elektrolokomotiven verkehren konnten.

Die Neu- und Umbauarbeiten auf der Wiesen- und Wehratalbahn fanden überwiegend in Tagarbeit unter dem laufenden Betrieb statt. Während der Arbeitszeit musste die Oberleitung natürlich abschnittsweise ausgeschaltet werden. Um den Zugbetrieb weiterhin aufrecht zu erhalten, wurde den Zügen auf Teilstrecken eine Dampflok der Baureihe 50 oder 57 vorgespannt. Die Elektrolok lief abgebügelt mit. Pro Arbeitstag waren in der Regel zwei Dampfloks im Einsatz.

Auch im kalten und schneereichen Winter 1962/63 fanden die Bauarbeiten an der Oberleitung statt.
Die 50 1149 hat im Bahnhof Fahrnau einen Personenzug nach Schopfheim am Haken.
Die Elektrolok läuft abgebügelt mit.

Foto: © Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.

Nach der kompletten Erneuerung der Oberleitung der Wiesen- und Wehratalbahn in den Jahren 1962/67 haben die Mitarbeiter der Fahrleitungsmeisterei Haltingen ein kleines Teil der alten Oberleitung auf dem Gelände des Unterwerks Haltingen wieder aufgebaut.
Foto: © Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.

Altes Spannwerk im Unterwerk Haltingen.
Im Hintergrund ist der alte Oberleitungswagen abgestellt.
Foto: © Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.

Auf der Wiesentalbahn besteht die Oberleitung heute noch. In den vergangenen Jahren wurden dort allerdings in Zuge des Ausbaus zur Regio-S-Bahn verschiedene Um- und Neubauten durchgeführt.

Auf der Wehratalbahn blieb die Oberleitung auch nach der Einstellung des Reisezugverkehrs zum 23.05.1971 weiterhin unter Spannung. Nachdem sich inzwischen eine Reihe von Unfällen mit Personenschaden ereignet hatten, wurde die Oberleitung am 1. Sptember 1977 um 15.00 Uhr

abgeschaltet und in den folgenden Wochen und Monaten abgebaut.

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