Frühe Elektrifizierung vieler Strecken
Eine Elektrifizierung erlaubt oft wesentlich grössere Geschwindigkeiten
und höhere Zugsdichten. Moderne Elektrolokomotiven können heute problemlos
160 km/h und mehr fahren, sofern die Strecke dafür trassiert ist, von
Hochgeschwindigkeitszügen ganz zu schweigen. Gewisse E-Loks erreichen
Leistungen von bis zu 10'000PS. Allerdings ist jede Verstromung (ein etwas
veralteter Begriff für Elektrifizierung) sehr teuer. Oft muss dazu der
Oberbau angepasst werden: Übergänge, Bahnsteigdächer etc. erhöht, Schienen
in Tunnels tiefer gelegt werden usw. Für solche Arbeiten kommt vielfach
erschwerend hinzu, dass sie bei laufendem Betrieb z.B. in den Nachtstunden
oder Betriebspausen stattfinden müssen. Die Fahrleitung selbst - von Bahnpassagieren
oft gar nicht wahrgenommen - ist ein vielteiliges und aufwändiges Gebilde
und auch Konstruktion und Betrieb brauchen mehr Know-how als man erwartet.
Dieses Wissen musste man sich erst aneignen und in der Praxis weiterentwickeln,
wozu u.a. der Grossversuch auf der Höllental- und Dreiseenbahn gemacht
wurde. Bahn und Industrie konnten so wertvolle Informationen gewinnen,
die noch heute von Bedeutung sind. Im einzelnen wurden in Südbaden bis heute folgende Strecken elektrifiziert (Auswahl): Wiesentalbahn Basel - Schopfheim - Zell 1913 Daneben in Baden Die allermeisten Strecken in Deutschland, über denen heute der Fahrdraht
hängt, sind Hauptstrecken (dort lohnt sich die Elektrifizierung besonders)
und wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg elektrifiziert. Umso mehr
erstaunen die frühen Elektrifizierungsbestrebungen in Südbaden, auch
auf Nebenstrecken. |
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