Mit dem sogenannten Schi-Stra-Bus, dessen etwas eigentümlicher
Name sich aus den Anfangsbuchstaben für "Schienen-Strassen-Bus" ergibt,
plante die Deutsche Bundesbahn in den fünfziger Jahren, den Betrieb
unrentabler Linien zu rationalisieren. Tatsächlich konnte das heute
weitgehend unbekannte Zweiwegefahrzeug, das äusserlich im grossen und
ganzen einem Strassenbus entsprach, auf Strassen und Schienen gleichermassen
verkehren. Für Schienenfahrten mussten Drehgestelle untergeschoben werden,
hierzu konnte das Gefährt pneumatisch angehoben werden; der Antriebsstrang
wirkte wie im Strassenbetrieb auch bei Schienenfahrten auf die Gummireifen,
welche aus diesem Grund ein spezielles Profil aufwiesen. Letztendlich
wurde die Innovation auf nur ganz wenigen Strecken eingesetzt, darunter
auf der Wutachtalbahn in der Relation Oberlauchringen - Hintschingen
1955, wobei der aufwändig trassierte Abschnitt zwischen Weizen und Blumberg,
auf der Strasse umfahren wurde. Die Kundschaft war aber von dem "Versuchsfahrzeug"
nicht begeistert, weshalb der Betrieb schon nach wenigen Monaten aufgegeben
wurde. Heute ist ein Exemplar des Schi-Stra-Busses im Eisenbahnmuseum
Bochum-Dahlhausen betriebsfähig erhalten.
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Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dr. H. Pietsch, Eisenbahnmuseum
Bochum-Dahlhausen. Dieses umfasst eine der grössten privaten Sammlungen
an Eisenbahnfahrzeugen in Deutschland und gibt einen hervorragenden Querschnitt
durch die deutsche Eisenbahngeschichte. Ein Besuch lohnt sich! Die Internetseite
des Museums ist: Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen
Herr Pietsch hat eine eigene Internetseite, erreichbar unter der Adresse:
http://www.dieschiene-online.de/