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Der Bahnhof St. Ludwig

Auf Grund eines Gesetzes vom 17.Juli 1837 wurde dem Unternehmer Nicolas Koechlin erlaubt, eine Eisenbahnlinie von Mülhausen (Mulhouse) nach Thann zu bauen, um diese beide Industriestädte im Oberelsaß zu verbinden.

Diese Strecke ging 1839 als erste Eisenbahn im Elsaß in Betrieb.

Anschließend begann Koechlin mit dem Bau einer Eisenbahn von Straßburg nach Basel.

Am 25. Oktober 1840 konnte der Abschnitt von Mülhausen bis St. Ludwig, kurz vor der Schweizer Grenze gelegen, dem Betrieb übergeben werden.
Ab September 1841 konnte durchgehend zwischen Straßburg und St. Ludwig gefahren werden.

Am 13. Juni 1844 konnte die Strecke zwischen St. Ludwig und Basel eröffnet werden. In Basel wurde ein provisorischer Bahnhof eingerichtet. St. Ludwig wurde Grenzbahnhof zur Schweiz.

Die Schweiz erhielt mit diese Streckenteil ihre erste Eisenbahnlinie.

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 unterzeichnete man am 10. Mai 1871 den "Frankfurter Frieden" und das Elsaß und Lothringen wurden Deutsches "Reichsland".

Die Eisenbahnlinien im Elsaß und in Lothringen wurden fortan von Berlin aus als "Reichseisenbahnen Elsaß-Lothringen" verwaltet.

Am 11. Februar 1878 wurde die Bahnline von St. Ludwig über den Rhein nach Leopoldshöhe (Weil) eröffnet.

Im Jahre 1908 wurde entlang der Schweizer Grenze mit dem Bau einer Bahnlinie von St. Ludwig über Blotzheim - Waldighofen nach Altkirch begonnen. Sie sollte als Umgehungslinie der Hauptstrecke (Belfort) - Altkirch - Mülhausen - St. Ludwig - (Basel) dienen. Die Strecke wies starke Steigungen und enge Kurven auf, daher war nur eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h zugelassen.

Die Bauarbeiten an der Strecke waren noch nicht beendet, als der 1. Weltkrieg ausbrach. Da das Militär starkes Interesse an der Strecke hatte, bauten deutsche Pioniere weiter. Im Dezember 1914 war sie dann endlich fertig.

Nach Ende des 1. Weltkrieges und der Rückkehr des Elsaß nach Frankreich wurde sie dann endlich im Jahre 1920 dem öffentlichen Verkehr übergeben.
Am 2. Mai 1922 kam die Strecke dann unter die Verwaltung der Elsaß-Lothringen-Eisenbahn (AL).

Als im 2. Weltkrieg das Elsaß wieder von deutschen Soldaten besetzt wurde, kam die Strecke unter Verwaltung der Deutschen Reichsbahn und wurde dem Reichsbahn-Betriebsamt Basel (damals ausgelagert nach Lörrach) zugeteilt.

1955 stellte man den Personenverkehr ein, die Stillegung der Strecke zwischen Blotzheim und Waldighofen erfolgte 1957. Das verbliebene Reststück von 5 Kilometern zwischen St. Ludwig und Blotzheim wurde weiterhin im Güterverkehr bedient. Seit einigen Jahren ruht auch dieser Güterverkehr, die Gleise sind teilweise noch erhalten.

Durch den Bau dieser beiden Strecken wurde der Bahnhof St. Ludwig zu einem Knotenpunkt und Grenzbahnhof und hat deshalb recht großzügige Gleisanlagen erhalten.

Gleisplan des Bahnhofs St.Ludwig (St. Louis) aus dem Jahr 1935
Archiv Eisenbahnfreunde Wehratal e.V.

Am 27. Sptember 1957 war die Elektrifizierung der Strecke zwischen Straßburg und St. Ludwig vollendet und bereits 4 Wochen später, am 22. Oktober 1957, konnte elektrisch bis Basel durchgefahren werden.

Durch die in den letzten Jahren erfolgten Vereinfachungen im Grenzverkehr mit der Schweiz hat der Bahnhof St. Ludwig viel von seiner einstigen Bedeutung als Grenzbahnhof verloren.

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