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17.06.2013

Steht die Trasse der Wehratalbahn vor dem Verkauf?

Nachdem es in den beiden vergangenen Jahren um den Erhalt der Trasse relativ still geworden ist, scheint jetzt wieder etwas Bewegung in die Angelegenheit zu kommen.

Im Januar 2013 gab die örtliche Presse bekannt, dass die Stadt Schopfheim beabsichtige, die stillgelegte Trasse der Wehratalbahn (Gleiskörper und Böschungen) von Fahrnau bis zum Tunneleingang zu erwerben. Die DB habe anscheinend bereits damit begonnen, Teile das Bahngeländes an Private zu verkaufen.

So könnte man zumindest indirekt verhindern, dass eine Reaktivierung der Wehratalbahn künftig nicht mehr möglich wäre.

Die Stadt Schopfheim will sich allerdings nicht festlegen, wofür letztlich das Gelände verwendet wird. Die Stadt Schopfheim denkt bei Kauf weniger an die Reaktivierung der Bahnlinie. Angesichts der zu erwartenden hohen Kosten gibt man in Schopfheim im Gegensatz zur Stadt Wehr der Reaktivierung keine große Chance. Deshalb wolle Schopfheim das Gelände mittelfristig für städtische Erschließungsmaßnahmen vorhalten.

Die Nachricht aus Schopfheim schreckte den Bürgermeister von Wehr auf. Er kämpft schon seit Jahren darum, dass die Trasse als Gesamtes erhalten bleibt und für den Bahnverkehr nicht entwidmet wird.

Der Gemeinderat von Wehr bekannte sich in einer Sitzung im Februar 2013 erneut für dern Erhalt der gesamten Trasse. Um alle aufgekommenen Missverständnisse zwischen Schopfheim und Wehr auszuräumen, trafen sich die beiden Bürgermeister zu einem klärenden Gepräch. Gemeinsames Ziel der Städte Wehr und Schopfheim sei es weiterhin, dass die Bahntrasse für die Zukunft gesichert und dem Eisenbahnbetrieb gewidmet bleibt.

Kaum war zwischen Wehr und Schopfheim wieder Einigkeit hergestellt, kam aus Bad Säckingen die Kunde, dass die Stadt Bad Säckingen im Dezember 2012 von der DB das Gelände des ehemaligen Gleises 3 erworben hat um dort Parkplätze einzurichten. Das Entwidmungsverfahren stand im März 2013 kurz vor dem Abschluss. Beim für die Entwidmung zuständigen Eisenbahn-Bundesamt war allerdings von den Bemühungen um eine Reaktivierung der Bahnlinie bisher nichts bekannt. Eine Entwidmung des Bahngeländes dürfte eine Reaktivierung der Wehratalbahn arg erschweren. In Bad Säckingen ist man allerdings der Ansicht, dass man im Bedarfsfall die Parkplätze schnell wieder in ein Gleis umwandeln könne.

Es gibt weitere Anzeichen dafür, dass die DB die Trasse derWehratalbahn endlich los werden möchte. Allem Anschein nach hat die bisher für die Trasse zuständige DB Netz AG die Strecke an die DB Immobilien abgetreten, welche nun für einen Verkauf sorgen soll.

Ende Mai 2013 weilte ein Mitarbeiter der DB an der Wehratalbahn, um zu ermitteln, wo noch überall Gleise liegen. Seine Aufgabe ist es nun, auszurechnen was die fast noch vollständig liegenden Gleise zwischen dem Tunnealausgang in Hasel und der ehemaligen Ausweich-Anschlussstelle Wallbach an der Hochrheinstrecke an Schrottwert besitzen.

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