03.11.2004

Bahn muss Dampf machen

Wiederherstellung historischer Brücke bis 23. Dezember

Ein Zwangsgeld von 1750 Euro und beharrlicher Druck vom Landratsamt scheinen nun die Wiederherstellung der historischen Wehrer Eisenbahnbrücke bewirkt zu haben. Die Deutsche Bahn AG hat den Ersatz für das abmontierte Geländer in Arbeit und will am 8. November ihren Bautrupp losschicken.

VON HEINZ HILBRECHT

Wehr - Das Verwirrspiel der Bahn AG mit Versprechungen und verstrichenen Terminen rund um die Wehrer Eisenbahnbrücke scheint sich dem Ende zu nähern. Zur Erinnerung: Im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte ein Bautrupp der Bahn AG sämtliche Aufbauten von der denkmalgeschützten Wehrer Eisenbahnbrücke entfernt. Das Denkmalamt erfuhr davon erst aus dem SÜDKURIER.

Der sofort angeordnete Baustopp konnte die Zerstörung nicht mehr verhindern. Jetzt kann der Pressesprecher des Landratsamtes, Jürgen Glocker, mit guten Nachrichten aufwarten: Die Deutsche Bahn AG hat das angeordnete Zwangsgeld in Höhe von 1750 Euro bezahlt und ernsthaft mit der Wiederherstellung der Brücke begonnen. Sicherheitshalber, erklärte Jürgen Glocker, habe das Landratsamt fur den Fall weiterer Säumnisse ein erneutes Zwangsgeld angedroht. Eigentlich, so Glocker, hätte die Instandsetzung der Brücke schon zum 1. Oktober erfolgen sollen. Aber die historischen Geländerpfosten der Brücke ließen sich nicht mehr verwenden. Freunde der Wehratalbahn hatten die abmontierten Pfosten zu Ostern 2003 im Bahnhof Lörrach-Hagen entdeckt. Doch die Polizei konnte daraufhin nur noch einen unvollständigen Satz beschlagnahmen. Einige Pfosten hatten Bahnarbeiter verschenkt (wir berichteten). Das Denkmalamt war daraufhin damit einverstanden, die Brücke mit Kopien der Pfosten zu bestücken. Jürgen Glocker berichtet weiter: "Es gab ausführungstechnische Probleme." Dadurch hat sich die Herstellung der Formen für den neuen Eisenguss verzögert. Doch nun liege die Bahn im vereinbarten Zeitplan. "Das wird von uns kontrolliert", merkt der Landratsamts-Sprecher an, nachdem die Deutsche Bahn AG schon zahlreiche Terminversprechen nicht eingehalten hat." Am Montag, 8. November, soll der Wiedereinbau der Brückenaufbauten in Wehr beginnen", zitiert Jürgen Glocker aus dem vereinbarten Zeitplan. Neben dem Geländer soll der Bohlenbelag wieder auf die Brücke kommen. Das Landratsamt rechnet mit dem Abschluss der Arbeiten bis spätestens 23. Dezember. Diesen Termin hat die Denkmalschutzbehörde der Bahn AG gesetzt.

Jürgen Glocker unterstreicht die amtliche Entschlossenheit: "Es wird ein neues Zwangsgeld fällig, wenn am 23. Dezember die Arbeit noch nicht abgeschlossen ist."

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