Badische Zeitung vom Donnerstag, 8. Juli 2004

Brücke ist nicht saniert, jetzt soll die Bahn Zwangsgeld zahlen

Frist zur Wiederherstellung der alten Brücke über die Wehra ist erneut verstrichen / Waldshuter Landratsamt hofft immer noch auf eine gütliche Einigung

WEHR (kf). Wieder mal ist eine Frist zur Wiederherstellung der alten Eisenbahnbrücke über die Wehra verstrichen, wieder mal hat sich nichts getan. Bis Montag hätte die Deutsche Bahn AG das im April 2003 abmontierte Geländer und die Eisenbahnbohlen wieder anbringen müssen. Das hatte das Landratsamt entschieden, weil die Brücke unter Denkmalschutz steht. Nun werden Zwangsgelder festgesetzt, gibt Christian Sichel, stellvertretender Pressesprecher beim Landratsamt in Waldshut, Auskunft.

Am Dienstag habe sich die Bahn mit einem Fax beim Landratsamt gemeldet, in dem sie erneut um Aufschub bittet. Derzeit habe man andere Arbeiten zu erledigen, an Brücken, die noch in Betrieb seien und für die die Bahn die Verkehrssicherheitspflicht trägt. Die Arbeiten in Wehr wolle die Bahn bis zum Spätherbst erledigt haben. Daher habe das Unternehmen um eine Fristverlängerung gebeten, erzählt Sichel. Der Argumentation der Bahn will man beim Landratsamt nicht folgen, so Sichel.

Nun würden die Zwangsgelder in Höhe von insgesamt 1750 Euro - 1000 Euro für das Geländer, 750 Euro für die Bohlen - festgesetzt. Damit sei die Bahn natürlich nicht von ihrer Pflicht entbunden, die Brücke müsse in ihren alten Zustand zurückversetzt werden, erklärt der Pressesprecher. Sollte dies nicht geschehen seien weitere Maßnahmen denkbar, zunächst ein weiteres, höheres Zwangsgeld und schließlich eine Ersatzvornahme. In diesem Fall würde das Landratsamt die Arbeiten erledigen lassen und der Bahn in Rechnung stellen. Das sei im Moment aber alles rein hypothetisch, versichert Sichel, der auf eine einigermaßen gütliche Einigung hofft.

Dabei ist es derzeit sowieso nicht ganz einfach, überhaupt zur Brücke zu gelangen. An der Bundesstraße B 518 wird derzeit am Tunnel für die Wehrer Umgehungsstraße gebaut, dieser Zugang ist dicht. Doch wo ein Wille ist, sei auch ein Weg, ist Stadtbaumeister Arnulf Burger überzeugt. Über einen Feldweg, der sich an die Austraße anschließt, sei ein Zugang möglich, wenn man wolle. Ein paar Bäume müssten dafür gefällt oder zumindest beschnitten werden, aber das sollte für die Bahn kein Problem darstellen, ist der Stadtbaumeister sicher.

zurück